Wie ich Schachspielen lernte: Während der Lehre wohnte in einem
Lehrlingsheim. Dort spielte ein Kollege wöchentlich mit einem
Besucher (Ernst Kieser) Schach. Obwohl ich keine Ahnung von den
Regeln hatte faszinierte mich dieses Spiel sofort. Ich kaufte mir
mein erstes Schachbuch: „Die Eröffnungen in der Schachpartie“ von
Henry Grob und trat dem Arbeiterschachklub Friesenberg bei.
Dort machte ich schnell Fortschritte und konnte in der 1. Mannschaft
mitspielen. Wir wurden damals
Schweizermeister. Während meiner beruflichen
Tätigkeiten in Paris, Lausanne und London
trat ich jeweils den lokalen
Schachklubs bei und konnte in deren Mannschaft mitspielen. So konnte
ich in fremder Umgebung wertvolle persönliche Kontakte herstellen.
An der
Schacholympiade Lugano 1968 durfte ich 2 Wochen lang im Team von
Kurt Riethmann als „Beisitzer“
4-er Teams betreuen und bei Zeitnot mitschreiben. Für mich war es
ein grosses Erlebnis täglich in „Tuchfühlung“ mit den damaligen
Schachmeistern zu sein. Das grosse Talent Bobby Fischer sollte auch
für die USA mitspielen. Er erschien kurz und stellte dem
Veranstalter Forderungen betr. Abschrankung und Beleuchtung die
jedoch nicht erfüllt werden konnten und er somit nicht spielte.
Als ich bei Swissair arbeitete trat
ich auch dem dortigen Firmenschachklub bei. 1970 wurde das
Freundschaftsspiel gegen EL AL in Israel fast zur Tragödie: Sollte
das Gerücht stimmen, dass der damalige Präsident die Begegnung in
Tel Aviv auch den Termin des Flugzeugabsturzes in Würenlingen ins
Auge fasste aber die Begegnung um 1 Woche verschob, dann hatten wir
grosses Glück.
www.srf.ch/news/schweiz/wird-der-absturz-von-wuerenlingen-neu-aufgerollt
So konnte ich noch viele spannende Schachpartien spielen. Der
Weltmeisterschaftskampf 1972 Fischer-Spassky war der Top-Anlass zum
mitfiebern. Endlich sollte dem „ewigen Weltmeister Russland“ das
Zepter entrissen werden ! In den
60er Jahren wurde im Rest. „Weisser Wind“ jährlich die Zürcher
Stadtmeisterschaft ausgetragen. Wie gewohnt gab es einen grossen
Gabentisch. So erhielten einmal Hans Karl einen Kühlschrank und ich
ein Velo als Preis ! Eine
Zeit lang spielte ich bei der Schachgesellschaft Zürich damals im
Rest. Schützengarten (beim HB). Jedes Neumitglied wurde zuerst
„begutachtet“ ob es dem Verein beitreten darf. Ich war dort
Mannschaftsleiter der 2. Mannschaft die Gruppensieger wurde. Wir
durften nicht aufsteigen weil die 1. Mannschaft schon in der
obersten Liga spielte ! Meine
1. Schweizermeisterschaft spielte ich 1964 im Hotel Palace in
Montreux. Weitere sehr schöne Austragungsorte waren das Hotel Monte
Verità in Ascona und das Hotel Kulm in St. Moritz. Wegen der grossen
Anzahl Teilnehmer spielt man heute aber meistens in Sporthallen. Einige
Male nahm ich auch an den stark besetzten Brocco-Open in San
Bernardino sowie jeweils im Frühjahr am Schach-Open in Lugano teil. Rauchen
war damals beim Schachspielen erlaubt. So zündete ich mir oft in
Zeitnot noch ein Pfeife an. Was sich in den Resultaten niederschlug
!
Da ich
meistens SMM und SGM spielte kam es dazu, dass ich verschiedene
Schach-Klubs kennenlernte: Wettingen-Spreitenbach, Nimzowitsch, Sihlfeld/Springer,
Niederrohrdorf, Höfe, Riesbach.
Besonders in Erinnerung bleibt mir der Freundschaftsmatch vor 30
Jahren mit Riesbach gegen eine Auswahl aus Barcelona in Zürich. Am
Schluss der Begegnung wurde unerwartet die katalanische
Nationalhymne gespielt und Präsente verteilt ! Auf
Gesuch von Regina Birchler übernahm ich für 1 Jahr die schachliche
Betreuung der U-14 Mädchen.
Fast jährlich verband ich ein Schach-Open im Ausland mit Badeferien.
So spielten Peter Meyer, Werner Brunner und ich viele Male in
Cesenatico/It. Zu uns gesellten sich auch manchmal Heinz
Schaufelberger und Leo Müller.
Einige Turniere im Ausland bestritt ich mit Schweizer Schachkollegen
u.a. Hans Karl, Fritz Maurer, Hubert Ludin, Heinz Vivian, Uriel
Gast. Schachspieler gehören schon lange zu meinem Freundeskreis . Früher konnten wir zusammen
Velotouren machen, Skifahren, nächtelang Pokern, eine Partie
Blindschach während dem Anstehen am Skilift spielen ... Seit
ich in Grüningen wohne spiele ich die SGM bei Pfäffikon (fusioniert
mit Wetzikon).Die SMM bestreite ich mit den Chessflyers Kloten wo
ich auf meine früheren Arbeitskollegen treffe.
In den
80-er Jahren war plötzlich
Backgammon
bei mir und vielen anderen Schachspielern sehr
beliebt. In der Schweiz wurden
regelmässig Backgammon-Turniere durch Rino Mathis und Herbert Bornand organisiert.
Gerne erinnere ich mich an die spannenden, privaten Duelle mit
Achilles Kapralos an denen wir auch die griechischen Varianten
"Plakoto" und "Tavli" spielten !
Die WM, an
der ich zusammen mit Oswald Odermatt teilnahm, fand in Monte Carlo statt. Bekannte
Schach-Spieler wie IM Roland Ekström oder GM Josef Klinger etc.
wurden wie Rino Mathis später Poker-Profis. Es hatte in der
Stadt Zürich auch zentral gelegene Restaurants wo Schach-,
Backgammon oder Kartenspielen erlaubt war.
Seniorenschach:
Ich nehme gerne an den Seniorenturnieren teil. Meine bisherigen
Erfolge:
Stein am Rhein
Zürich
2006 Zürich
2009 Zürich 2016
Lenzerheide 2018 Ascona 2019 Porträts Blitz: Okt20 / Nov20 / Dez20 / Noel20 / Teilnehmer
Fernschach:
Da ich immer gerne mal etwas Neues
ausprobiere versuchte ich es auch mit Fernschach. Das Experiment hat
sich gelohnt. Für mich ist es eine ideale Ergänzung zum Nahschach da
es mir gelang meine Theorie-Kenntnisse zu vertiefen. Schach-Post
(Mails) aus vielen Teilen der Welt hat auch seinen Reiz. Leider
werden die Engines immer leistungsfähiger – was zu vielen Remisen
führt.
Fazit:
Wie man aus meinem Bericht ersieht
hat mich das Schachspiel ein Leben lang positiv begleitet. Manchmal
half es mir auch private und berufliche Krisen besser zu verkraften.
Dass Schach auch im Alter die „grauen Zellen“ in Bewegung hält ist
bekannt. So soll es schon Anträge an Krankenkassen gegeben haben die
Kosten für Schach-Kurse als
Alzheimer-Prophylaxe zu übernehmen !
Joga/Schach
Schachlinks:
Krieg
auf 64 Feldern
Schachcomputer
The Queens Gambit
Fischer-Spassky
Doping
per Computer /Geri's game
Lichess