Meine Herkunft:
Meine
Vorfahren gehörten anfangs des 19. Jahrhunderts zu den Millionen
Europäern die aus wirtschaftlichen Gründen ihr Glück im Ausland
suchen mussten. Ursache:
Politische Unruhen, keine
beruflichen Perspektiven und Hungersnöte durch Klima-Katastrophen
verursacht u.a. durch den Ausbruch des Vulkans Tambora 1815.Die
meisten Menschen zog es in die Vereinigten Staaten von Nordamerika.
Warum Tausende Deutsche und Schweizer im 19. Jahrhundert in Russland
eine neue Heimat fanden: Meine Vorfahren zogen nach
Schabo/Bessarabien.
Nach Ausbruch des 2. Weltkrieges
hatte es für die Siedler in Russland keine Zukunft mehr. Millionen
Deutsche und Schweizer die seit Generationen dort ansässig waren
wurden in polnische und slowenische Gebiete neu angesiedelt (die
Schweiz hatte die Grenze während des Krieges für Rückwanderer
geschlossen). So wurde ich 1941 in Mährisch-Chrostau (heute
Tschechien) geboren.
Nach Kriegsende und Rückkehr in die Schweiz liess sich meine Familie
(der Vater war Schuhmacher) in Oberehrendingen/AG und später in
Wettingen nieder. Dort wuchs ich zusammen mit 4 Geschwistern auf und
besuchte anschliessend die Bezirksschule in Baden.
Links zu Bessarabien:
Schabo /
Goldene
Trauben
/
Reise nach Schabo
Auch ein Stück Schweizer Geschichte
Beruf:
Ich absolvierte in Zürich eine
kaufmännische Lehre. Nach Lehrabschluss machte ich einen Sprachkurs
in Paris und nahm in Lausanne bei der
Firma André eine Stelle als Buchhalter an. Für
diese Firma arbeitete ich auch 1 Jahr in London. Nach meiner
Rückkehr aus England 1966 beschloss ich mich beruflich zu verändern. Die Firma Sulzer in Winterthur
bildete junge Leute zum Cobol-Programmierer aus mit der Bedingung,
dass man anschliessend 3 Jahre dort arbeitete. Damals musste man den
Programm-Code in Lochkarten stanzen bevor er ins System eingelesen
werden konnte. Die Computer waren grosse „Schränke“,
kosteten ein Vermögen und hatten weniger Leistung als ein heutiges
Laptop. Bei Sulzer arbeitete ich mit dem ehemaligen
Schach-Schweizermeister
Marcel Markus zusammen. Das EDV-Zeitalter ging im
Schnellzugtempo voran. Bald war die Firma Swissair mein neuer
Arbeitgeber. Zu meinen Aufgaben gehörte die Anpassung von
Terminierungs-Software für den Flugzeugunterhalt. Bald galt mein
Interesse einer neuen Computergeneration (mittlere Datentechnik z.B.
DEC / MAI).
Die Programmpakete waren damals noch ungenügend parametrierbar. Die
Software mussste für die Kunden modifiziert oder neu geschrieben
werden - was oft zu Wartungsproblemen führte. Aber auch diese Computer
und deren Hersteller verschwanden
allmählich vom Markt.
Ein EDV-Mitarbeiter musste sich neu mit PC's, Netzwerken
und dazugehöriger Software auskennen. Glücklicherweise – die älteren
Semester waren oft nicht mehr gefragt - konnte ich noch bis zur
Pensionierung an der Universität Zürich als IT-Supporter arbeiten.
Kurze
Geschichte der analogen und digitalen Welt